Schmerzvoller kann ein Abstieg wohl kaum sein: Nur 1,6 Sekunden vor dem Ende kassieren die Kleene Trockenbau Baskets Fortuna Logabirum per Freiwurf den entscheidenden Punkt, der sie den Klassenerhalt kostet. Und das ausgerechnet gegen den Tabellenführer und Meisterschaftsfavoriten Eisbären Bremerhaven, der sich diesen Sonntagsausflug zum Tabellenvorletzten ganz anders vorgestellt hatte.
Von Beginn an zeigte Logabirum eine beeindruckende Leistung und entschied das erste Viertel mit 27:18 für sich. Besonders Ben Post brillierte mit 11 Punkten. Bremerhaven wirkte überrumpelt vom beherzten Auftritt des Abstiegskandidaten und wusste sich häufig nur mit Fouls zu helfen. Auch im zweiten Viertel behielten die Gastgeber zunächst die Oberhand, bauten den Vorsprung zwischenzeitlich auf 42:30 aus. Doch die Eisbären fanden rechtzeitig zurück ins Spiel. Angeführt von Mitja Kruhl und Malte Buhl, die jeweils sechs Punkte erzielten, kämpften sie sich heran und verkürzten zur Halbzeit auf 44:42.
Die dritte Periode wurde zu einem offenen Schlagabtausch. Nach einem 8:0-Lauf drehten die Gäste das Spiel in der 28. Minute und gingen mit 61:58 in Führung. Doch Logabirum antwortete postwendend: Dank zweier Dreier von Quentin Riethmüller und Ben Post gingen die Gastgeber mit einem knappen 64:61 ins Schlussviertel. Bremerhaven zeigte im letzten Abschnitt seine Klasse, kam nach einem zwischenzeitlichen 61:69-Rückstand zurück und übernahm nach 34 Minuten mit 75:71 die Führung. Doch Logabirum gab nicht auf: Zwei Minuten vor dem Ende brachte Maksym Fomenko sein Team noch einmal nach vorne, und die Halle stand Kopf. „Diese Atmosphäre habe ich so noch nie erlebt, nicht einmal letzte Saison gegen Vechta“, zeigte sich Manager Ingo Vaartmann begeistert. 81:81 stand es nach zwei erfolgreichen Freiwürfen von Ben Post in der Schlussminute. Doch dann verfehlten zwei offene Dreier von Bukauskas und Post ihr Ziel. 1,6 Sekunden vor dem Ende foulte Logabirum Malte Buhl beim Wurf. Der erste Freiwurf ging daneben, doch mit dem zweiten entschied er das Spiel – und Logabirums Schicksal. Der letzte Notwurf mit der Schlusssirene blieb erfolglos.
Ein bitterer Nachmittag endete in Tränen, doch auch mit Stolz. „Wir müssen uns nun sammeln und im letzten Spiel in Göttingen noch einmal alles geben. Aber ich bin unfassbar stolz auf das, was die Mannschaft und die Fans heute geleistet haben“, sagte Ingo Vaartmann nach dem Spiel. Und dann beginnen die Planungen für die neue Saison.
Logabirum: Bagdonavicius (3 Punkte/1 Dreier), Riethmüller (8/2), Janssen, Geiken (2), Bukauskas (6), Gastmann (2), Heß-Gerden (4), Bruns (8/1), Tapper (9), Jarasiunas (2), Fomenko (9/1), Post (28/2).


