Lange war das Derby zwischen den Hafenbude Baskets Fortuna Logabirum und den TSG Eagles Westerstede ein normales Spiel. Es wurde gekämpft, es war lauter als sonst in der BBS-Halle und beide Teams zeigten einen tollen Fight. Bis zur 35. Minute, als TSG-Trainer Nenad Cirkovic für einen Eklat sorgte. Bereits mehrfach vorher verwarnt brüllte er erneut die Schiedsrichter an und bekam das längst überfällige Technische Foul. Daraufhin stürmte er aufs Feld und reklamierte weiter. Folgerichtig folgte seine Spieldisqualifikation. Aber anstatt die Halle zu verlassen, diskutierte der Trainer weiter und stellte dann in aller Ruhe sein Team neu ein. „Das geht überhaupt nicht, sowas habe ich noch nie erlebt“, ärgerte sich Fortuna-Trainer Nils Stolle. Selbst der hinzugerufene Schiedsrichterbetreuer sowie der Ordnungsdienst konnten den Trainer nicht bewegen, die Halle zu verlassen. Erst nach mehrfacher Androhung eines Spielabbruchs ging der Westersteder. Zu dem Zeitpunkt stand es 65:65 und Logabirum war drauf und dran, das Spiel zu drehen. Die fast siebenminütige Unterbrechung brachte die Gastgeber völlig aus dem Konzept und kassierten im Anschluss einen 6:24-Lauf. „Das war der Knackpunkt des Spiels“, schimpfte Stolle noch weit nach Spielende.
Bis dahin war es ein rassiges Spiel, in dem die Führungen immer wieder hin und herwechselten. Den besseren Start hatte Logabirum, die nach drei Minuten 6:0 führten. Dann kamen die Westersteder besser ins Spiel, die bis auf einen Jugendspieler ausschließlich mit Oldenburger Zweitligaakteuren oder U19-Bundesligaspielern antraten. Ein hochklassiges erstes Viertel endete 20:21 für die Ammerländer. Im zweiten Durchgang zogen die Gäste dann erstmals weg. Drei Dreier in Folge brachte Stolle zur Verzweiflung. Obwohl seine Spieler in der Defensive bei den Werfern nicht helfen sollten, sondern am Mann bleiben, ließen die Gastgeber die TSG-Akteure teilweise sträflich frei. Daher war die 49:39-Führung der Ammerländer verdient.
Nach dem Seitenwechsel starteten die Leeraner mit einem 14:1-Lauf und drehten die Partie in eine 51:50-Führung. Es folgten wieder drei Dreier der Gäste, die erneut auf 61:54 wegzogen und vor dem Schlussviertel mit 63:57 führten. Doch die Fortuna kam zurück, traf durch Aurimas Bagdonavicius und Sören Heß-Gerden zum 65:65-Ausgleich, ehe es zum Rauswurf des Gästetrainers kam und die Partie kippte.
Logabirum: Bagdonavicius (10 Punkte/1 Dreier), Franklin (15/2), Carreras Bertran (2), Jurgaitis (11), Gastmann (16/3), Heß-Gerden (5), Buck (7), Warda, Carl, Lücking (2), Peker (3/1).
